Die Grundlagen unserer Philosophie

Warum mein Ansatz anders ist – Deutschland vs. Niederlande

Das deutsche Modell: Diagnose statt Unterstützung

In Deutschland wird Autismus vorwiegend medizinisch betrachtet – als Diagnose, die klassifiziert, bewertet und begutachtet werden muss. Familien durchlaufen lange Verfahren, bevor konkrete Hilfe beginnt. Der Fokus liegt auf dem, was fehlt, auf Defiziten, die „korrigiert“ werden sollen. Das System prüft, verwaltet und dokumentiert – manchmal über Monate hinweg – während der Alltag derweilen weiterlaufen muss.

Viele Eltern berichten: Sie wissen lange, dass etwas anders ist, erhalten aber erst nach unzähligen Gutachten eine Diagnose. Und selbst danach beginnt der Kampf um Leistungen, Stunden, Unterstützung. Das kostet Energie – Energie, die für die eigentliche Begleitung fehlt.

Das niederländische Modell: Struktur statt Defizite

Ganz anders funktioniert es in den Niederlanden, wo ich meine ABC-Autismus-Ausbildung absolviert habe. Dort ist die Grundhaltung eine andere:

Autismus ist nicht eine Störung, die man heilen muss – sondern eine Lebensform, die klare, verlässliche Strukturen braucht.

Das führt zu praktischen Unterschieden:

• Schnelle Unterstützung statt lange Verfahren – Wer Hilfe braucht, bekommt sie zeitnah, nicht nach Monaten.
• Lebenslange Begleitung – Autismus verschwindet nicht durch Therapie. Menschen brauchen dauerhafte, verlässliche Strukturen.
• Der Mensch bestimmt – Nicht die Behörde entscheidet, wie viele Stunden Unterstützung nötig sind. Der Klient selbst weiß am besten, was funktioniert.
• Direkte Finanzierung – Der Staat finanziert die Hilfe direkt, ohne komplizierte Zwischenstationen und Widerstände.

Das Ergebnis: Im Alltag zählt, was zählt. Nicht die Akte. Menschen bekommen eine stabile, planbare Umgebung – und können sich darin entwickeln. Schritt für Schritt, mit Ruhe und Klarheit.

Mein Ansatz: Niederländische Struktur, deutsche Professionalität

Diese beiden Welten prägen meine Arbeit. Ich verbinde niederländische Pragmatik mit deutscher Gründlichkeit. Das heißt:

• Ich arbeite mit Orientierung, nicht mit Druck. Klare Regeln, verlässliche Strukturen, keine versteckten Anforderungen.
• Ich sehe Menschen, nicht Diagnosen. Keine Klischees über Autismus, sondern echtes Verständnis dafür, wie einzelne Menschen funktionieren.
• Ich unterstütze im Alltag. Nicht in der Theorie, sondern dort, wo Familie, Schule und Beruf stattfinden.

Autismus ist keine Störung – sondern eine andere Art, die Welt zu verarbeiten, zu strukturieren, zu verstehen. Menschen mit Autismus brauchen keine Reparatur. Sie brauchen Klarheit, Struktur und Menschen, die verstehen, wie sie ticken.

Genau so begleite ich: klar, respektvoll und alltagstauglich.